Die Sache mit den veganen Alternativen
Heute ist Weltveganer Tag! Das möchte ich zum Anlass nehmen, mich mit den vegetarischen und veganen Alternativen zu beschäftigen. Denn diese Lebensmittel haben eine ganz klare Daseinsberechtigung, auch wenn es sehr viele Leute gibt, die der Meinung sind, dass man dann auch einfach weiterhin Fleisch, Eier, Milch & Co. essen könnte. Meine Antwort auf diese Aussage: einfach nein! Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für eine vegane Lebensweise entschieden und soll nun auf alles Verzichten müssen, nur weil es dem ein oder anderen nicht passt, dass es Alternativen gibt, die mir das vegane Leben einfacher machen?! Das ist doch lächerlich!
Vegane und Vegetarische Alternativen haben eine ganz klare Daseinsberechtigung
Ich zwinge niemanden dazu, das zu essen, was ich esse. Wieso sollte ich das auch tun? Ich möchte ja auch nicht, dass mich jemand dazu nötigt, eine Rindswurst zu essen! Genauso wenig möchte niemanden erzählen, dass die vegane Lebensweise das Heilmittel für unsere kaputte Welt ist oder die einzig richtige Ernährungsform der Menschheit sei. Ich möchte lediglich mit einem guten Beispiel voran gehen, sehen, wo es mich hintreibt und so leben, wie ich es für richtig halte. Richtig für mich ganz persönlich! Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Menschen in meiner Umgebung durch meine Lebensweise vermehrt Gedanken über ihre Ernährung machen. Auch ohne, dass ich ständig da sitze und erzähle, wie schrecklich die Zustände in der Massentierhaltung sind. Viel lieber zeige ich Leute, die ich inspirierend finde, worunter sich zum Beispiel auch ein Jäger befindet.
Doch was genau hat das nun mit den veganen Alternativen zu tun? Ganz einfach: Essen ist eine unglaublich soziale Tätigkeit, jeder tut es, täglich, mehrmals. Man unterhält sich über das Essen, man unterhält sich beim Essen, man kocht vielleicht sogar zusammen oder kocht für jemanden. Selbst beim Einkaufen kann man den Kontakt zu anderen nicht vermeiden und das ist gut so. Wenn über Essen gesprochen wird, lernt man unterschiedliche Kulturen kennen, unterschiedliche Lebensweisen und Ernährungsformen und erkennt ganz schnell, dass es kaum ein anderes so emotionales Gesprächsthema gibt, wie die Ernährung!
Als ich anfing mich vegetarisch zu ernähren, scherte sich keiner darum, ob ich nun Hackfleisch oder Sojaschnetzel in meiner Bolognese hatte. Es interessierte niemanden und ich habe mich darüber freuen können, eine meiner liebsten Saucen weiterhin essen zu können. Mittlerweile muss man einen Fragenkatalog über sich ergehen lassen, der teilweise unglaublich dreiste Fragen und Behauptungen aufstellt, dass ich dasitze und mich frage, ob ich lachen oder weinen soll. Die beliebteste Frage, habe ich bereits oben genannt:
„Wieso isst du denn dann nicht einfach Hackfleisch?“
Ja, wieso esse ich nicht einfach Hackfleisch? Wieso habe ich eigentlich aufgehört Fleisch zu essen und esse nun auch noch keine Milchprodukte und Eier? Das kann ich mir doch alles sparen, wenn die Lösung so einfach ist! Wie dumm von mir, dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin.
Jetzt mal ganz ehrlich ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Liegt der Grund nicht auf der Hand? Für alle, die sich diese Frage stellen: Natürlich möchte ich kein Hackfleisch in meiner Bolognese haben, sonst hätte ich Hackfleisch dafür verwendet. Ich habe mich bewusst dazu entschieden kein Fleisch zu essen, möchte dadurch jedoch nicht unbedingt auf den Geschmack, die Konsistenz oder Anwendung mancher tierischer Produkte verzichten müssen. Es ist doch klasse, dass mir die Möglichkeit geboten wird, das tierische Produkt nicht verwenden zu müssen und Dir die Möglichkeit geboten wird, es weiterhin verwenden zu können. Jeder hat die Wahl und ich habe mich für die vegetarische oder vegane Alternative entschieden.
Zauberwort: Toleranz
Die gleiche Schlussfolgerung lässt sich auf sämtliche Produkte anwenden. Verrückt, nicht wahr? Das hat für mich etwas mit Toleranz zu tun und die scheint vielen Menschen beim Thema Ernährung abhandengekommen zu sein. Das ist sehr bedauerlich und daran sollten wir, meiner Meinung nach, arbeiten. Das funktioniert jedoch in beide Richtungen, denn es gibt auch genug Vegetarier oder Veganer, die einem das Essen reichlich verderben können…
Solltest Du Dich das nächste Mal fragen, wieso jemand die vegane Alternative kauft oder isst und nicht einfach das „Original“, erinnere Dich an diesen Beitrag und rufe Dir ganz laut das Wort „Toleranz“ in den Sinn.
Macht es euch schön ♥
Nadine
Comments (2)
Carolin
1. November 2017 at 11:58
Danke!
Jede Mahlzeit an sich ist ja schon eine bewusste Ernährungsentscheidung. Und auch da gibt es ja Leute, die es unverständlich finden, dass man (mal – oder auch öfter) vegane Bolognese macht, obwohl man gar kein Veganer ist ^^
nadine
7. November 2017 at 20:59
Wie kannst Du nur? 😀 Weiß genau was Du damit meinst und ich finde es immer wieder erstaunlich wie fest verankert der Fleischkonsum in unserer Gesellschaft ist.