Unterwegs auf dem Demeter Hof Gut Rothenhausen

Letzte Woche durfte ich Teil einer Expedition zu einem Demeter Hof sein und bin für diese Erfahrung unglaublich dankbar! Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es mich nachhaltig so beeinflussen würde, aus diesem Grund möchte ich einige Eindrücke und bei mir aufkommende Fragen mit euch teilen. Wer mir bei Instagram folgt [KLICK], hat vielleicht schon das ein oder andere Bild entdeckt. 🙂

Aber ich gehe erst einmal zurück zum Anfang: Vor einiger Zeit bekam ich eine Mail vom BÖLN (Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft) und wurde zur „Expedition Biogemüse“ auf Gut Rothenhausen eingeladen. Mit dabei die Verantwortlichen des BÖLN, der BioSpitzenkoch Tino Schmidt, Hendrik Haase alias „Wurstsack“ als Moderator, wundervolle Blogger und natürlich die Eigentümer des Hofes. Diese beantworteten uns alle Fragen rund um den Demeter-Betrieb ganz offen und ehrlich. Das regte mich natürlich sehr zum Nachdenken an, denn bisher machte ich mir über die Abläufe auf einem Demeter Hof keinerlei Gedanken. Dank der Reise beginne ich nun mich mit dem Thema Demeter, Bio und Nachhaltigkeit auf einer neuen Ebene auseinanderzusetzen.

Eine vegane Ernährung mit Demeter Produkten ist nicht möglich.

Dies war ein sehr interessanter Kommentar, finde ich. Es ist auch durchaus korrekt, denn im Kreislauf des Demeter-Hofes wird alles weiter verwendet. Zu einem Demeter-Hof gehören Tiere einfach dazu, was für viele Veganer ein Ausschlusskriterium darstellt. Franzi von Wo geht’s zum Gemüseregal hat dazu bereits sehr treffende Worte gefunden [KLICK], dennoch möchte ich es kurz umreisen. Auch wenn zu einem biodynamischen Demeter-Betrieb die Tierhaltung dazugehört, werden die Tiere dort auf jeden Fall besser gehalten und behandelt als Tiere in Massentierhaltung und den meisten konventionell betriebenen Bauernhöfen. Die Felder, die mit dem Mist der Kühe gedüngt werden, sind fern von jeglicher chemischen Behandlung – wo sonst findet man diese Kriterien? Für mich passt diese Form der Produktion mehr zu einem veganen Lebensstil als jegliche konventionelle Produktion.
Weitere Infos zum Thema Tierwohl bei Demeter findet ihr hier [KLICK].

Gemüseanbau auf Gut Rothenhausen

Auf Gut Rothenhausen werden auf ungefähr 2 ha Land mehr als 50 verschiedene Kulturen angepflanzt. Da diese Kulturen zum Großteil samenfest sind, bedeutet das einen höheren Pflegeaufwand, dafür hat man aber eine geschmackvollere Ernte. Die Pflege passiert auf dem Gut zum Großteil händisch – selbst das Unkraut wird per Hand aus den Beeten entfernt. Sobald man mit einem Beetstreifen fertig ist, kann man direkt am Anfang wieder damit beginnen. So ist auf den Feldern, gerade im Sommer, immer etwas zu tun. Das frische Gemüse wird im Hofladen verkauft, zusätzlich bieten sie eine Gemüsekiste im Abo an.

Man weiß ja durchaus, dass ein Beet mit unterschiedlichen Gemüsesorten sehr viel Arbeit macht, gerade, wenn man selbst ein Beet hat. Die Arbeit, die auf Gut Rothenhausen auf den Feldern betrieben wird, ist unglaublich beeindruckend. Jenni Pons, die Verantwortliche für den Ackerbau, hat uns viel gezeigt und erklärt und bei jedem Wort hat man ihre Hingabe gespürt. Gerade wenn man mit so viel Herzblut bei der Sache ist, finde ich es noch beeindruckender! Daher lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen eines Demeter-Hofes auf jeden Fall sehr. Wenn man merkt, dass die Leute absolut hinter dieser Art von Landwirtschaft stehen und einen Beitrag dazu leisten ist das Gemüse und Obst umso schmackhafter sag ich euch!

Kühe mit Hörnern – für mich ein neuer Anblick

Was mich direkt begeistert hat, sind die Kühe. Sie haben alle noch ihre Hörner, stehen friedlich auf ihrer Weidefläche und grasen. Man merkt richtig, dass sie absolut entspannt sind, sie haben keine prallen Euter, die aussehen, als ob sie jeden Moment platzen würden, und sind auch nicht speckig um mehr Fleisch zu gewinnen. Es sind einfach ganz normale, friedliche Kühe. Den gesamten Sommer über dürfen sie auf ihrer immer wechselnden Weidefläche leben und kommen nur zweimal am Tag in den Stall, um gemolken zu werden. Die Milch wird für die hofeigene Käserei verwendet, in der unterschiedlichster Käse aus Rohmilch hergestellt wird.
Weitere Infos zur Nutztierhaltung auf Gut Rothenhausen findet ihr hier [KLICK].

An unserem letzten Tag haben wir zusammen mit den Angestellten, Auszubildenden und Betreibern des Hofes gegessen. Dabei hatte ich ein sehr interessantes Gespräch über die Tierhaltung und Schlachtung der Tiere auf Gut Rothenhausen. Mich interessierte natürlich zum einen, ob die süßen Kälbchen die Möglichkeit bekommen für eine Zeit bei ihrer Mutter zu bleiben (das ist leider nicht der Fall) und auch, wie die Tiere geschlachtet werden. Also erzählte mir einer der älteren Mitarbeiter, wie schwer es ist die Tiere unter Demeter Bedingungen zu schlachten (das wird extern gemacht) und einen geeigneten Betrieb zu finden, der den Vorstellungen entsprechend schlachtet. Es wird also ständig geschaut, dass diese Bedingungen auch eingehalten werden. Das heißt, es wird sich von Anfang bis Ende Gedanken gemacht und nicht nur von A-B gedacht!

Was ich mitgenommen habe

Wie zu Anfang bereits gesagt, hat mich diese Tour inspiriert. Dadurch habe ich mich in der letzten Woche vermehrt mit dem Thema Demeter auseinandergesetzt. Ich möchte nun wieder vermehrt darauf achten, Bio oder Demeter zu kaufen, auch wenn es ein bisschen teurer ist. Wenn ihr seht, mit welcher Hingabe dort gearbeitet wird, kann man den Preis absolut nachvollziehen! Mir ist eine saisonale und vor allem regionale Ernährung dennoch sehr wichtig, deswegen werde ich nicht plötzlich im Januar Auberginen aus Italien kaufen, nur weil sie Demeter sind. Ich werde einfach versuchen eine ausgewogene Mischung für mich zu finden und Demeter dabei wieder weiter mit einbeziehen.

Übrigens habe ich mit hilfe dieser Seite [KLICK] Demeter Höfe in meiner Nähe ausfindig gemacht. Da werde ich doch auch mal vorbeischauen und vielleicht findet sich dort ebenfalls ein offenes Ohr. 🙂

Macht es euch schön ♥
Nadine

Danke an alle Beteiligten dieser Expedition. Es hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich lerne noch nachträglich. 🙂

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