Wieso es in letzter Zeit so ruhig gewesen ist
Heute gibt es kein Rezept, sondern viele Gedanken, die einfach mal aus mir heraus müssen.
Gerade die Menschen, mit denen ich täglich agiere, und kommuniziere bekommen diese Gedanken häufig mit. Mein Unwohlsein in Anbetracht meiner Ernährung, meines gesamten Konsums. Diesen möchte ich weiter überdenken und werde nun den Schritt wagen, mich nicht mehr „nur“ vegetarisch zu ernähren, sondern komplett vegan. Für mich hängt daran jedoch ein großer Rattenschwanz, denn allein mit der Ernährung ist es irgendwie nicht getan. Ich möchte mehr, brauche mehr um mich endlich wieder in meiner Haut wohlfühlen zu können. Das klingt vielleicht ein bisschen verrückt und vielleicht auch ein bisschen nach dem totalen Hippie-Öko-Gelaber und vielleicht ist es das auch ein Stück weit. Vielleicht ist es genau diese Schublade, in der es mir mit meinem Gewissen gut geht, in der ich mich heimelig fühle.
Ich esse nun schon seit fast 13 Jahren kein Fleisch mehr, achte seit bestimmt 10 Jahren auch darauf ob Gelatine, Lab oder andere tierische Produkte in meinem Essen, meinen Kosmetikprodukten und Konsumgütern enthalten sind. Seit 3 Jahren kaufe ich fast ausschließlich tierversuchsfreie und möglichst vegane Kosmetika, esse Eier nur, wenn ich absoluten Heißhunger darauf habe, trinke Kuhmilch nur, wenn ich unterwegs bin, liebe meinen Käse aber weiterhin abgöttisch. Doch nach 3 Jahren ist es so weit, dass ich dieses letzte Fitzelchen noch ausmerzen möchte. Keine Eier mehr, keine Milch mehr, keinen Käse mehr…
Nadine ohne Käse – geht das überhaupt? Diese Frage wird mir oft gestellt und ich muss gestehen: keine Ahnung! Aber ohne es wenigstens mal versucht zu haben, kann ich diese Frage gar nicht beantworten. Was ich jetzt schon beantworten kann: Ohne Käse heißt für mich auch gleichzeitig mit besserem Gewissen. Denn mein derzeitiger Konsum macht mich nicht glücklich. Dafür beschäftige ich mich zu viel mit dem Thema und schaue mir alles so genau wie möglich an. Ich lese viele Bücher, schaue viele Filme, lese viele Artikel und jedes Mal quält mich danach mein Gewissen. „Das kannst Du doch auch“ „Spring einfach mal über Deinen eigenen Schatten“ „Komm aus Deiner Komfortzone heraus“ – nun ist es so weit!
Ich möchte ganz offen und ehrlich mir selbst gegenüber an die Sache herangehen.
Man liest viel Positives, aber auch viel Negatives über eine vegane Ernährung und ich möchte selbst herausfinden, was an den jeweiligen Argumenten dran ist. Wenn ihr Fragen habt oder Bedenken zum veganen Leben äußern möchtet, wäre ich euch sehr dankbar über Kommentare unter diesem Beitrag. Denn nur wenn ich weiß, was euch bei dem Thema beschäftigt, kann ich passende Beiträge dazu schreiben, sagen, wie es mir bei diesen Bedenken geht, eure Fragen aus meiner Sicht beantworten und vielleicht auch ein bisschen aufklären, wo Wissenslücken bei mir und euch bestehen.
Die ersten Hürden liegen auch schon hinter mir: Grillfeier, auswärts essen, Geburtstagskuchen und Essenseinladung. Geht alles, man muss nur offen damit umgehen, sich selbst etwas mitbringen oder einfach auf den Kuchen verzichten und eine Tasse schwarzen Kaffee trinken. 😀 Aber mal Spaß beiseite, vegan zu leben ist in der heutigen Gesellschaft unglaublich einfach! Damit habe ich absolut nicht gerechnet, denn es wird einem schon leicht gemacht. Vom Vegan-Siegel bis hin zum Umdenken in Restaurants und Cafés – besser kann es doch gar nicht laufen, oder? Mit dieser positiven Einstellung wird mir der Verzicht auf Käse auch nicht ganz so im Herzen schmerzen, immerhin habe ich schon einen veganen Ersatz gefunden, der immerhin den Fädenzieh-Effekt beim Überbacken erzielt! Glück pur. 🙂
Macht es euch schön ♥
Nadine
Comments (2)
Diana
7. Juni 2017 at 9:37
Hallo liebe Nadine
Ach, wie ich dich verstehe! Ich esse auch schon seit über 5 Jahren kein Fleisch, achte seit ca. einem Jahr auf Kosmetika ohne Tierversuche und versuche seit ein paar Monaten meine Kleider, Schuhe und alles mögliche Secondhand zu kaufen.
Vor allem das Secondhand kaufen ist schwer, sehr schwer. 🙁 Und manchmal habe ich keine Lust mehr auf das alles, ich komme mir vor, als sei ich die Einzige die darauf achtet.
Aber dann liest man wieder einen Artikel oder keine Ahnung was und man ist froh, dass man es durchzieht. Den Schritt als Veganer zu leben habe ich noch nicht gewagt, aber auch bei mir sitzt er immer im Hinterkopf.
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Lieber Gruss
Diana
nadine
15. Juni 2017 at 20:32
Hallo Diana,
ich danke Dir für deinen lieben Kommentar. Bei der Kleidung hapert es derzeit auch noch bei mir sehr arg. Es ist zwar alles Neue vegan, aber eben doch neu und nicht gebraucht. Aber jedes Stückchen hilft weiter und das sollte man auch immer im Kopf behalten. 🙂
Liebe Grüße
Nadine