Du fehlst.
Es ist egal wie viel Zeit noch vergehen wird, es wird immer weh tun, weil du für immer weg bist. Der Wunsch, dich wieder in die Arme schließen zu können wird nie vergehen. Der Schmerz wird dumpfer aber niemals verschwinden
Es sind Kleinigkeiten die mich zum Weinen bringen. Ein Spielteppich auf dem Sperrmüll am Straßenrand, ein Stück Kuchen in der Bäckerauslage, … Selbst ein blöder Wortwitz, der mich zum Lachen bringt, kann mich wiederum direkt zum Weinen bringen. Denn er hätte dir ebenso gut gefallen, aber erzählen kann ich ihn dir nicht mehr. Ich werde nie wieder sehen können wie du deine Mundwinkel langsam nach oben ziehst, werde dein Lachen und deine Stimme nie wieder hören können.
Du fehlst jeden Tag und dennoch (oder gerade deswegen?) versuche ich in jedem neuen Tag das Bestmögliche zu sehen. Das klappt mal gut und mal weniger gut. Es gibt schwere Tage und leichte Tage. Du hast mich demütig gemacht gegenüber dem Leben mit all seinen Facetten
Letztes Jahr hat es nicht so sehr geschmerzt, doch letztes Jahr habe ich mir auch keinerlei Gefühle Zugestanden. Ich habe funktioniert, mich am Leben gehalten und in Watte gepackt. Mich von allem abgeschottet, für meine Freiheit gekämpft und mich dabei selbst immer mehr aus den Augen verloren. Ich habe funktioniert um stark zu sein, um zu zeigen „Ich kann das, ich packe das“. Ich möchte nicht mehr stark sein müssen. Ich bin müde, bitte um Hilfe und brauche Ruhe. Ich brauche kein anerkennendes Nicken oder Schulterklopfen dafür, wie gut ich das alles wegstecke. Für mich liegt wahre Stärke mittlerweile im Zulassen der Gefühle, dem Verarbeiten, dem Bewusst machen und daran Wachsen.
Du wirst für immer fehlen und es ist okay das in die Welt zu schreien, es ist okay zu sagen „Es tut weh – jeden einzelnen Tag“.