Gedanken

Ich bin heute richtig im Eimer und fühle mich leer.
Das hier zu schreiben fühlt sich komisch an, auch wenn es genau das ist, was ich wollte. Es fühlt sich komisch an, weil das Leute lesen die ich kenne – Freunde, Familie, Bekannte, Kollegen. Es wäre einfacher, wenn ich wüsste, es lesen nur Fremde.

Diesen komischen Gedanken habe ich gestern mit zwei lieben Menschen geteilt, weil ich wissen wollte:
✨Ist das normal? ✨
Unabhängig von ihren Antworten, fand ich das in Frage stellen an sich schon komisch.
Wieso mache ich mir so viele Gedanken darüber wie Leute die mich kennen darüber denken was ich hier schreibe – wie sie darüber urteilen, es möglicherweise verurteilen?

Ich versuche bereits mein gesamtes Leben lang es allen Menschen um mich herum recht zu machen. Für alle greifbar zu sein, wenn sie jemanden brauchen. Jedem ein offenes Ohr, eine Schulter zum Ausweinen zu bieten der es braucht. Gebe allen erstmal einen Vertrauensvorschuss, glaube an das Beste in jedem Menschen. Und dabei habe ich mich immer und immer wieder hinten angestellt und teilweise auch die Finger mehr als verbrannt. Ich bin so absurd festgefahren darin, es anderen recht machen zu wollen, gefallen zu wollen und verlor mich dabei mehr und mehr selbst.

Also Schluss damit jetzt!
Ich habe eine Entscheidung getroffen und möchte meine Gedanken teilen. Es bringt mir nichts diese Gedanken für mich zu behalten und in mich hineinzufressen. Denn ich weiß, dass es da draußen so unglaublich viele Menschen gibt, denen es ebenso ergeht. Die schweigend dasitzen und alles über sich ergehen lassen. Wieso nicht darüber sprechen. Wieso nicht zeigen, dass nicht immer alles funkelt aber auch nicht alles dunkel ist. Wieso nicht einfach Sein – so wie man ist, mit allen Ecken und Kanten.

Also traue ich mich nun meine schon gesetzte Entscheidung auch in die Tat umzusetzen und schreibe meine Gedanken runter. Manche werden wirr sein, nicht jeder wird sie verstehen oder nachempfinden können. Das ist vollkommen in Ordnung, ich verstehe sie oft selbst nicht.