Die Sache mit... der Saisonalität

Die Sache mit… der Saisonalität

Ihr Lieben, ihr wisst, wie wichtig mir das Thema Veganismus ist, doch mir sind auch andere Themen wichtig, die sich in meinen Augen nicht ausschließen. Daher muss ich mir heute mal wieder etwas von der Seele schreiben. Aktuell fällt es mir massiv auf, dass sich die Leute nicht mit der Herkunft ihrer Lebensmittel auseinandersetzen. Das finde ich sehr schade, denn wer den ersten Schritt in Richtung einer klimafreundlicheren/nachhaltigeren Ernährung macht, sollte die Saisonalität und Regionalität seiner Lebensmittel nicht außer acht lassen. Das geht Hand in Hand, ist nicht schwer, tut nicht weh und erweitert gewiss den Horizont – ich spreche da aus Erfahrung.

Es passiert so oft, dass ich durch Rezepte scrolle, ein Rezepte-Magazin durchblättere oder in anderen Blogs stöbere und sehe Rezepte mit frischen Erbsen, mit Beeren, mit Tomaten oder Zucchini. An sich alles kein Problem, hätten wir nicht Januar und somit Winter. Im Winter gibt es diese Produkte nicht regional zu kaufen. Klar, ihr könnt diese Lebensmittel alle frisch im Supermarkt kaufen. Doch diese Lebensmittel kommen aus anderen Ländern, werden dort unter großem Aufwand produziert und natürlich auch hier her transportiert. Dabei wird viel Energie verbraucht und Treibstoff benötigt. Das lässt sich ganz einfach vermeiden, indem man auf eine saisonale und regionale Ernährung achtet.

Konsumiert eure Lebensmittel zu der Jahreszeit, in der sie bei uns wachsen.

Früher war das selbstverständlich und ich kenne das sowohl von meiner Uroma als auch Mutter. Doch das gebotene Angebot an nicht saisonalen Lebensmitteln in den Supermärkten verführt einen so oft. Ich möchte auch gar nicht mit dem Finger auf euch zeigen und sagen „ich mach das aber besser“. Viel mehr möchte ich euch zeigen, dass IHR es besser machen könnt und dazu nicht viel nötig ist. Ich habe meinen Saisonkalender für euch überarbeitet, weitere Lebensmittel mit aufgenommen und die Downloads ein wenig aufgehübscht [KLICK]. So seht ihr auf einen Blick, was gerade Saison hat und der Einkauf fällt dadurch auch gar nicht schwerer. Ihr werdet überrascht sein, wie vielfältig auch die Auswahl im Januar sein kann. Lasst euch inspirieren und die Tomaten beim nächsten Einkauf einfach im Regal liegen.

Es gibt auch Lebensmittel die gar nicht bei uns wachsen wie Bananen, Avocados und Südfrüchte wie Mangos, Passionsfrucht etc. Natürlich sollte man sich um deren Konsum ebenfalls Gedanken machen und sich fragen, ob man diese Produkte nun wirklich braucht oder nicht. Ihr findet hier zum Beispiel viele Rezepte mit Bananen und auch einige mit Avocados. Cranberrys sind diesen Winter auch nicht zu kurz gekommen und den ein oder anderen Granatapfel gab es auch schon in meiner Küche zu finden. Ich vermeide diese Produkte also nicht vollständig, kaufe sie jedoch sehr gezielt und immer in Bio-Qualität. Außerdem empfiehlt es sich, die Saisonalität des Produktes im jeweiligen Land in Augenschein zu nehmen. So kann man immerhin etwas CO2 einsparen. Avocados sind noch mal ein ganz spezielles Thema für sich, ich habe jedoch letztens Avocados aus Deutschland entdeckt. Hier kann ich (noch) nicht sagen ob diese klimafreundlicher sind oder nicht, aber gewiss menschenfreundlicher.

Soja, Seitan und Superfoods

Ein weiterer Punkt bei einer veganen Ernährung ist der Konsum von Soja, Seitan und Co. Auch hier sollte auf eine möglichst regionale Herkunft geachtet werden. Vor allem bei Soja ist es wichtig, dass dieses entweder aus Deutschland oder wenigstens der EU stammt, am besten in Bio- oder Demeter-Qualität. Auch viele Superfoods kann man gegen heimische Produkte tauschen. Statt Chia-Samen eignen sich Leinsamen wunderbar, statt Goji-Beeren sind schwarze Johannisbeeren prima und statt Weizengras, kann man auch grünes Gemüse aus der Region verwenden, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

Das kratzt alles nur an der Oberfläche und ich schreibe an einem ausführlichen Artikel zum Thema Saisonalität, vergleiche die Emissionswerte und führe die Ökobilanzen auf. Doch weil ich all diese Rezepte aktuell sehe und mich das Thema beschäftigt, musste das schon mal raus.

Veganuary – Seasonuary

Ich möchte euch einfach etwas sensibilisieren für ein so wichtiges Thema. Wenn ihr gerade eure ersten Schritte in eine vegane Ernährung macht oder schon länger dabei seid euch vegan zu ernähren, vegetarisch lebt oder auch Fleisch esst: Versucht einfach einen Monat lang auf die Saisonalität eurer Lebensmittel zu achten und baut diese in eure Ernährung ein. So wie beim Veganuary diesen Monat, bei dem über 350.000 Menschen dabei sind. Wenn all diese Menschen nicht nur einen Monat vegan leben würden, sondern auch diesen Monat auf eine saisonale und regionale Ernährung achten würden, wäre der Umwelt sehr geholfen. Ich möchte den Veganuary keinesfalls schlecht machen. Das ist eine großartige Aktion die viele Menschen, Organisationen und Firmen erreicht. Solche Aktionen sind wichtig, dennoch sollten sie nicht in einer Blasen betrachtet werden. Probiert es einfach selbst aus, macht mit bei Veganuary und lasst euch zeigen wie einfach und lecker ein veganes Leben sein kann. Und das auch, wenn ihr euch saisonal ernährt.

Macht es euch schön ♥
Nadine

Quellen:
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf
https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/dn046465.pdf
https://www.medizinfuchs.de/blog/leben/ernaehrung-erholung-fitness/warum-saisonale-lebensmittel-gut-sind/
https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltige_ernaehrung_1962.htm
https://schrotundkorn.de/ernaehrung/lesen/problemfrucht-avocado.html
https://www.stern.de/wirtschaft/mexiko-exportiert-so-viele-avocados–dass-es-nun-welche-importieren-muss-7571444.html

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